Wie bezahlt man in 20 Jahren?
Ein Blogbeitrag aus dem Jahr 2040
„Kann nicht sein“, dachten wir zuerst, als wir das Erstellungsjahr des Artikels sahen, der unsere Blog-Redaktion kürzlich erreicht hat. 2040!
Ein Scherz? Eine Diskontinuität im Raum-Zeit-Gefüge? Aber entscheiden Sie selbst!
Jedenfalls hat es unser Autor nicht leicht im Jahr 2040. Seine eigenwillige Habit-Wallet (automatische Kauf- und Bezahlvorgänge aufgrund von Gewohnheiten) kauft ungefragt im Schlaf für ihn ein und seine Träume stecken voller Sonderangebote. Kein Wunder, dass ihn der Fund seiner alten Bankomatkarte mit NFC-Technologie auf eine mentale Zeitreise schickt und er dabei ins Grübeln gerät: Sind die futuristischen Bezahlsysteme seiner Gegenwart wirklich so praktisch – oder wäre das unkomplizierte bargeldlose Bezahlen in alten Zeiten doch genau das Richtige für ihn?
Vom ersten kontaktlosen Zahlen bis zum letzten Geldschein –
ein Blick zurück aus der Zukunft
Können Sie sich noch an die Zeit erinnern, als man immer eine Geldbörse dabei hatte?
Meine letzte habe ich Anfang der 2020er Jahre gekauft. Und jetzt, 20 Jahre später, finde ich sie plötzlich beim Aufräumen wieder. Das Leder ist ein wenig abgenützt, aber sonst ist sie noch tadellos in Schuss. Im Münzfach sind sogar noch zwei kleine Kupfermünzen, ein Glücksbringer und eine alte Rechnung, ganz oldschool auf Thermopapier. Und neben ein paar Visitenkarten entdecke ich noch etwas, das mich sofort auf eine kleine Reise in die Vergangenheit schickt: Ein dünnes Stück Plastik mit meinem Namen und meiner Kontonummer darauf – meine alte Bankomatkarte mit Chip, Magnetstreifen und NFC-Technologie inklusive Nearfield Communication–Logo darauf.
Ich weiß noch wie aufregend es war, zum ersten Mal kontaktlos zu bezahlen.
Die Karte kurz aufs Bezahlterminal zu halten bis es gepiept hat und schon war der Vorgang erledigt. Damals für mich eine Revolution. Dann kamen schnell Apple Pay, viele andere Mobile Payment Apps und schlussendlich die Amazon-Go-Stores dazu, in denen man zum ersten Mal nicht mehr für den Bezahlvorgang verantwortlich war. Alles lief dabei ganz vollautomatisch über biometrische Identifikation. Waren unter Kamerabeobachtung auswählen, einpacken und kurzerhand aus dem Laden marschieren – ein ungewohntes Einkaufserlebnis.
Bald darauf lösten diese Technologien das „echte“ Bargeld komplett ab. Mir hat das überhaupt nichts ausgemacht: Endlich war der Gang zum Bankomaten Geschichte – und gleichzeitig die gesundheitliche Belastung durch die vielen Viren und Bakterien, die sich speziell auf dem Papiergeld getummelt haben. Von den gefühlten Tonnen an Münzen in der Hosentasche, mit denen ich ständig durch die Stadt spaziert bin, will ich erst gar nicht anfangen. Und auch aus der Perspektive der Nachhaltigkeit war dieses Zahlungsmittel problematisch. Das bargeldlose Bezahlen war Ressourcen schonender, zeitgemäßer und bequemer.
Sleep-Shopping, Habit-Wallet und Transaktionen über Brain-Cash:
Einkaufen im Jahr 2040
Heutzutage wirken Bargeld, Mobile Payments und Co natürlich antiquiert. Längst haben wir unsere Einkäufe nicht mehr selbst in der Hand: Meine Habit-Wallet erledigt alle Besorgungen unbemerkt, während ich schlafe – und sie kennt mich erstaunlich gut, denn sie analysiert mein bisheriges Konsumverhalten und überträgt es auf aktuelle und zukünftige Anschaffungen. Ausgewählte Sonderangebote und Neuheiten bekomme ich direkt als Unterbrecher-Werbung in meine Träume eingespielt. Dort kann ich dann gleich zuschlagen und die Zahlung über meine Brain-Cash-App abwickeln. Mein Konto ist mit allen digitalen Helferleins verbunden, eingekauft wird sowieso nur noch mit Kryptowährungen, Papiergold und Libra (die virtuelle facebook-Währung, die sich auch abseits von Social-Media durchgesetzt hat).
Es kann allerdings vorkommen, dass ich mich im Wachzustand nicht mehr erinnere, was ich in der Nacht bestellt habe – ich neige zu heftigen Traum-Impulskäufen. Und die bestellten Waren stehen schon am nächsten Morgen vom 3-D Drucker frisch produziert auf meinem Schreibtisch.
Trotzdem haushalten die künstlichen Intelligenzen meiner Habit-Wallet besser, als ich es jemals könnte. Und es ist schon unglaublich praktisch, die via Sleep-Shopping gekaufte Hose gleich in der Früh anzuziehen und das Haus zu verlassen.
Aber was, wenn ich unterwegs plötzlich Lust auf einen Mineralwasser anstatt eines Soja-Cappuccinos habe? Zu spät. Meine digitale Geldbörse hat schon beim Flying-Barista bestellt und bezahlt. Sie optimiert meinen Tagesablauf und weiß, dass mir Mineralwasser gar nicht schmeckt. Und sie hat recht, sie kennt mich eben, durch und durch. Dennoch sehne ich mich nach spontanen Entscheidungen – und als Preis für diese Freiheit, nehme ich ein bisschen Zeitverzögerung gerne in Kauf. Ja, manchmal wünsche ich mir meine gute alte Debitkarte zurück.
Nun haben wir aber 2040 – und den Fortschritt kann man nicht aufhalten. Dafür gönne ich mir zwischendurch etwas Nostalgie: Ich stecke meine alte Bankomatkarte wieder in die Geldbörse und lege sie auf meinen Schreibtisch – als Briefbeschwerer. Es könnte ja sein, dass mir in meiner Wohnung eines Tages so ein altmodisches Blatt Papier entgegenflattert. Und außerdem erinnert mich das gute Stück in Zukunft tagtäglich an die vielen kleinen und großen Freuden, mit denen ich mir mein Leben in den 2020ern schnell, einfach und bargeldlos versüßt habe.
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